„Magische Orte in Offenbach: Vom Offenbacher Eichbaum zum Offenbacher Einbaum“: literarischer Stadtspaziergang mit der Autorin Sigrid Katharina Eismann und Dr. Jürgen Eichenauer (Museumsleiter) . Treffpunkt am Samstag, 7. September 2024, 14 Uhr, vor dem Haus der Stadtgeschichte, Herrnstraße 61, 63065 Offenbach.
Teilnahmegebühr: 5 Euro.

Ist Offenbach am Main ein Ort der Wunder, verborgener Geschichten, die nicht sofort zugänglich sind? Welche tiefere Bedeutung hat beispielsweise der Offenbacher Eichbaum, das Stadtwappen? Wo steht eine der ältesten Eichen Offenbachs? Im idyllischen Hof der Französischen Gemeinde in der Herrnstraße, gegründet 1699. Aber man findet den Eichbaum in dieser Gegend auch auf Kanaldeckeln, weil er eben das Stadtwappen ist. Früher gab es viel mehr Eichen hier in der Gegend, Ortsnamen wie Dreieich bezeugen dies. Der Baum im Garten der französisch-reformierten Gemeinde ist ungefähr so alt wie die 1718 vollendete Kirche gegenüber, wuchs mit ihr gemeinsam auf. Es geht um Verwurzelung und Identität, Muttersprache im Spiegel der Jahrhunderte.

Sigrid Katharina Eismann schlägt nämlich eine Sprachbrücke zu den Franzosen im rumänischen Banat, aus dem sie selbst 1981 emigrierte, und dem unermüdlichen Einsatz des Temeswarer Anwalts Dr. Stefan Frecôt für die Anerkennung der „Identité Francaise“ der Banater Franzosen. Im Haus der Stadtgeschichte wird dann über die Offenbacher Franzosen gesprochen, und es wird ein Einbaum gezeigt, Teil eines mittelalterlichen Floßes, gebaut aus einer der Eichen, die einst überall im Stadtgebiet standen. Bei diesem Stadtspaziergang wird somit auch auf nicht Alltägliches geschaut, auf Dinge, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Städte sind voll davon, denn sie sind angefüllt mit sichtbaren und unsichtbaren Geschehnissen. Wir laufen zum Mainufer Richtung Hafen, wo der Einbaum um 1900 gefunden worden ist, der Geschichte auf den „Versen“.

Gedichttitel, die Sigrid Katharina Eismann vorträgt, lauten: „Das Dorf im Kopf“ oder „Schneekuss unter der Brücke“. Die Lyrikerin blickt hinter die Kulissen, während Museumsleiter Dr. Jürgen Eichenauer Geschichtliches über den Hafen oder die Brücke nach Fechenheim erläutert. (© Text: Haus der Stadtgeschichte)