Europäisch denken und arbeiten bedeutet kulturelle Vielfalt zu pflegen über nationale Grenzen hinweg.
Inhalt: „Das hier ist Krieg. Blut, Schmerz, Tod. Keine Inspiration.“ In seiner scharfsinnigen politischen Dystopie entwirft Pavol Rankov die Vision eines chaotischen Kriegskonflikts im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet. Im fiktiven Kleinen Donaukrieg verläuft die Front zwischen den ehemaligen Nachbarn, Freunden und Verwandten. Hier stehen sich Mitglieder der slowakischen Heimwehr und die großungarischen Separatisten feindlich gegenüber; auf dem Kriegsfeld mischen Freiwillige aus Tschechien, kirchliche Autoritäten und Angehörige einer Roma-Guerilla-Gruppe mit, während die UNO-Friedenstruppen und die NATO-Streitkräfte gemeinsam mit dem überforderten Verwaltungsapparat der Europäischen Union eher tatenlos zusehen. Dagegen sind die Protagonisten des Romans – ein einfacher Metzger, eine frühere Olympia-Sportlerin, ein Franziskaner-Pater – plötzlich gefordert, Partei zu ergreifen und eine Entscheidung zu treffen. Will man das eigene Leben in Gefahr bringen oder beteiligt man sich aktiv am Töten?
In Form eines literarischen Mosaiks liest sich dieser politische Thriller aus einer möglichen Gegenwart wie ein Kommentar zu den jüngsten bewaffneten Auseinandersetzungen in Europa, den ethnisch oder religiös motivierten Bürgerkriegen und den Mechanismen ihrer medialen Verbreitung im Internet, Geschichtsklitterung und Desinformation inklusive.
Autor: Pavol Rankov, geboren 1964, arbeitet als Dozent für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Comenius-Universität in Bratislava und ist einer der bekanntesten slowakischen Autoren. Sein Prosawerk umfasst Erzählungsbände, Essays und Romane. Für seinen 2008 veröffentlichten Roman „Stalo sa prvého septembra (alebo inokedy)“ erhielt er 2009 den Literaturpreis der Europäischen Union sowie 2014 den Mitteleuropäischen Literaturpreis Angelus der Stadt Breslau. Der Roman wurde 2015 von Ines Šebesta ins Deutsche übersetzt und unter dem Titel „Es geschah am ersten September (oder ein andermal)“ im Wieser-Verlag veröffentlicht. Außerdem liegt auf Deutsch sein Roman „Mütter. Der Weg der Wölfin durch den Gulag“ vor, den 2020 Ines Šebesta aus dem Slowakischen für den Anthea Verlag übertragen hat.
Übersetzerin: Slávka Rude-Porubská, geboren 1977, lebt in München und arbeitet als Leiterin der Stadtbücherei Dachau. Sie übersetzt aus dem Slowakischen ins Deutsche und vice versa und organisiert literarische Veranstaltungen. Für danube books hat sie bereits die Gedichte von Mila Haugová für den Band „Langsame Bogenschützin/Pomalá lukostrelkyňa“ aus dem Slowakischen übersetzt.
Umschlaggestaltung: Designbüro Timo Ueffing, Neu-Ulm.
Pavol Rankov: Der Kleine Donaukrieg. Roman.
Aus dem Slowakischen von Slávka Rude-Porubská.
276 Seiten, gebunden, 12,5 B x 20,5 cm H, Hardcover mit Schutzumschlag, Fadenheftung.
ISBN 978-3-946046-31-8
24,00 EUR (D) | 24,70 EUR (A)
Erscheinungstermin: 28. November 2022.
Interview mit Pavol Rankov im Podcast „Starke Sätze“ von rbb inforadio Berlin-Brandenburg / (als mp3-Datei)
Buchvorstellung im Südwestrundfunk, SWR2 / Sendereihe Lesezeichen / ( als mp3-Datei)